Maier-Leibnitz

Maier-Leibnitz
Maier-Leibnitz,
 
Heinz, Physiker, * Esslingen am Neckar 28. 3. 1911, ✝ Allensbach 16. 12. 2000; Ȋ seit 1979 mit Elisabeth Noelle-Neumann; einer der bedeutendsten deutschen Physiker, Forschungen v. a. zur nuklearen Festkörperphysik, zur Atom- und Kernphysik, besonders über Neutronenstreuung. Maier-Leibnitz arbeitete u. a. über Neutronen- und Gammastrahlen bei Kernumwandlungen am Kaiser-Wilhelm- Institut (heute Max-Planck-Institut für medizinische Forschung) zusammen mit W. Bothe und W. Gentner, mit denen er auch den »Atlas typischer Nebelkammerbilder« erstellte und entwickelte eine Zählrohr-Koinzidenzmethode. Insbesondere führte er das Instrumentarium der Kernphysik in die Medizin und Biologie ein. Er vermutete als Erster die Möglichkeit der Kernresonanzabsorption von Gammastrahlung und trug damit zur Entdeckung des Mößbauer-Effekts bei. Maier-Leibnitz war 1949-52 Professor in Heidelberg und 1952-79 in München, dort zugleich Leiter des Laboratoriums für Technische Physik, 1967-72 zudem Direktor des Institut Laue-Langevin in Grenoble. Unter seiner Leitung wurde der erste deutsche Kernreaktor für Forschungszwecke in Garching in Betrieb genommen (»Atomei«, 1957). Als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1974-79) war er v. a. mit Wissenschaftsorganisation und -politik befasst. Nach ihm ist der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis benannt.
 
Werke: An der Grenze zum Neuen. Rollenverteilung zwischen Forschern und Politikern in der Gesellschaft (1977); Zwischen Wissenschaft und Politik. Ausgewählte Reden und Aufsätze (1980); Der geteilte Plato. Ein Atomphysiker zum Streit um den Fortschritt (1981); Lernschock Tschernobyl (1986).

Universal-Lexikon. 2012.

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